Phantome
Viele Alltagsgegenstände werden gewöhnlich verschämt in der Abstellkammer oder Schublade versteckt und als wertlos empfunden. Genau diese Gegenstände rückt die fotografische Serie „Phantome“ ins rechte Licht.
Putzlappen, Schwämme, Gummihandschuhe, Netze, Feuchttücher, Mops uvm. sind im Wohnbereich meist unsichtbar. Sie tauchen nur für kurze Zeit auf, um ihren Nutzen zu erfüllen und verschwinden schnell wieder, - wie Phantome. Meist werden diese Gegenstände auch der "weiblichen Sphäre" der Gesellschaft zugerechnet, deren Arbeit damit regelrecht unsichtbar gemacht wird.
Durch die Fotografie wird das jeweilige Objet trouvé (franz. für ‚gefundener Gegenstand‘) festgehalten und im Raum als Kunstwerk präsentiert, - als ein meisterhaftes, einzigartiges und ästhetisch gelungenes Objekt. Die Bilderserien zeigen die Gegenstände aus fünf Perspektiven, quasi rundum, in ihrer ganzen Form wie imaginierte Phantome.
Unschöne Dinge werden so dargestellt als seien sie etwas Besonderes. So wie viele tausend Leute täglich ihr Leben auf den social-media-Plattformen darstellen, - als ein perfektes Leben, das allerdings manchmal nur nach außen so schön zu sein scheint.
Die Redewendung „etwas ins rechte Licht rücken“ soll den Betrachter zum Nachdenken bringen, wie unwirklich das Leben im Bereich der social media sein kann. Ein ewiger Wettstreit der besten Selbstdarstellung, der manche Menschen bis zur physischen Erschöpfung bringen kann, da sie dem Druck des täglichen „perfekten“ Lebens nicht standhalten können. Das Ungewollte wird versteckt und verschwiegen.
In Wirklichkeit sind wir alle nur Abwaschfetzen…
year: 2016
design: photographie, printed
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